Autostadt, Stadtbrücke, 38440 Wolfsburg
Grafische Ergebnisdarstellung (Stand 06/2016) |
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40 Anlehnbügel in einem Seitenabstand von 130 cm |
Detailergebnisse
Kriterium | erreichb. Punkte |
Ergebnis/erreichte Punkte |
Anzahl und Gebrauchstauglichkeit |
20 |
Die Autostadt hält für ihre Beschäftigten (und Besucher) am Nordrand des Kurzzeitparkplatzes am ServiceHaus 40 Anlehnbügel in einem Seitenabstand von 130 cm (für beidseitige Beparkung) vor. Mit ihrer kantigen und damit nicht besonders lackfreundlichen Ausführung erzielen die Halterungen einen Tauglichkeitsfaktor von 13. Für die Abschätzung erforderlicher Stellplatzkapazitäten ist vor allem die Nachfrage durch die Beschäftigten entscheidend: Bei einer angenommenen Zahl von 900 gleichzeitig anwesenden Beschäftigten ergibt sich nach lokalem Radverkehrsanteil von 12,6 % eine Mindestanzahl von 115, mit Vorhaltereserve von 150 Fahrradstellplätzen. Bei einem Ortstermin werktags bei gutem Wetter war die Fahrradabstellanlage der Autostadt zu etwa 50 % belegt. Auf Grund der schwierigen Zufahrtsbedingungen dürfte aber auch ein Großteil der im Bereich des phaenos geparkten Fahrräder der Autostadt zuzurechnen sein. Durch die Gewichtung der erreichten Punkte mit dem Verhältnis Ist-Stellplätze/Soll-Stellplätze erreicht die Autostadt in dieser Rubrik 6,9 von 20 möglichen Punkten. |
Umgebungsbedingungen der Fahrradparkplätze • Zufahrt ungehindert, ebenerdig oder über Rampen/Aufzug • soziale Sicherheit, Zugangskontrolle, Beleuchtung • Nähe zu den Arbeitsplätzen • wirksame Überdachung gegen Regen, UV-Verwitterung • allgemeine Sauberkeit im Fahrradstand, korrekteEntsorgung von herrenlosen Schrotträdern |
2 4 2 2 2 |
Eine ungehinderte Zufahrt ist nur von Osten möglich. Für eine Zufahrt aus den anderen Richtungen liegen das riesige VW-Werksgelände, der Mittellandkanal und die Bahnstrecke als Barrieren im Weg, so dass größere Umwege in Kauf genommen oder das Fahrrad über die Stadtbrücke geschoben werden muss. An ihrem Nordende verfügt die Stadtbrücke über keine Rampe, sondern nur über Treppen und Aufzug. Die Abstellanlage unterliegt keiner besonderen sozialen Kontrolle und wird nur indirekt durch die Parkplatzbeleuchtung beleuchtet. Bei der Weitläufigkeit des Autostadt-Geländes wird die Entfernung von den Fahrradabstellplätzen bis zu den Arbeitsplätzen mit mittlerer Punktzahl bewertet. Damit erreicht die Autostadt in dieser Rubrik 3,4 von 12 möglichen Punkten. |
Allgemeine Fahrradfreundlichkeit: • Sonder-Einstellplätze vorhanden und praxistauglich für • Möglichkeiten vorhanden zum • Fahrradreparaturservice (betrieblich organisiert • Betriebliche Benefits für Fahrradpendler, z. B. • Betrieblich organisierte oder unterstützte Fahrradaktionen • bei Dienstreisen: (Leih-)Fahrräder auf Kurzstrecken |
2 2 1 2 2 1 |
Ausgewiesene Sondereinstellplätze für Lastenräder und Gespanne sind nicht vorhanden, solche Fahrzeuge können aber an den Anlehnbügeln problemlos geparkt werden. Möglichkeiten zum Umkleiden und Duschen für die Beschäftigten sind vorhanden. Damit erreicht die Autostadt in dieser Rubrik 4 von 10 möglichen Punkten. |
Gesamtergebnis: 14,3 von 42 möglichen Punkten |
Fazit/Verbesserungsmöglichkeiten
Angesichts der schwierigen Anfahrtssituation für Fahrradfahrer ziehen es offensichtlich viele Beschäftigte und auch Besucher der Autostadt vor, ihre Fahrräder nicht über die Stadtbrücke bis zur Abstellanlage der Autostadt mitzuführen. Die notwendige Treppen- oder Aufzugnutzung am Nordende der Stadtbrücke sowie über 600m zusätzliche Wege schrecken offensichtlich ab, so dass sich die Betroffenen lieber Abstellmöglichkeiten auf der Südseite des Mittellandkanals am phaeno suchen. Die aus 29 Anlehnbügeln bestehende Abstellanlage des phaenos wird von den potenziellen Nutzern aber offenbar auch gemieden - vermutlich ist hier zwischen phaeno und Bahngleisen wenig soziale Kontrolle gegeben: diverse Fahrradwracks lassen darauf schließen, dass Fahrrad- und Komponentendiebe hier wenig Störungen fürchten müssen und die teilweise ausgeschlachteten Fahrräder dann von ihren Nutzern aufgegeben werden.
Vermutlich bevorzugen aus diesen Gründen viele Fahrradfahrer das Geländer unter der Südrampe der Stadtbrücke als halbwegs sichere Anschließ- und Parkmöglichkeit für ihre Räder, bei gutem Wetter lassen sich hier mehr als 30 Fahrräder zählen. Auch die Geländer an den Aufgangsrampen vom Bahnhofsvorplatz zum phaeno werden gerne in dieser Weise genutzt.
Fahrradabstellanlage am phaeno: diverse Fahrradwracks |
Wildparken unter der Südrampe der Stadtbrücke |
Die einfachste Möglichkeit zur Verbesserung der Situation besteht darin, unter der Südrampe der Stadtbrücke ADFC-empfohlene bzw. DIN79008-konforme Reihenparker mit 50 cm Seitenabstand und Hoch-/Tiefstellung zu installieren. Damit lassen sich schätzungsweise 60 hochwertige Fahrradparkplätze schaffen, wobei durch die geordnete Abstellweise zugleich ein besserer optischer Eindruck erzielt wird.
Es gibt noch eine weitere und viel bessere Lösungsmöglichkeit, für die allerdings einige hohe Zuständigkeits- und Organisationshürden zu überwinden wären: Die unkonventionelle Formgebung des phaeno-Gebäudes setzt sich auch im Untergeschoss in der Tiefgarage fort und sorgt dafür, dass hier einige Flächen nicht für Pkw-Parkplätze nutzbar sind. Auf diesen Flächen könnten hervorragend Fahrradabstellplätze eingerichtet werden, die sinnvollerweise auch mit ADFC-empfohlenen bzw. DIN79008-konformen Reihenparkern bestückt werden sollten. Hier würden hochwertige Fahrräder von Beschäftigten und Besuchern ideale Abstellbedingungen mit größtmöglichem Wetter- und Diebstahlschutz genießen. Liebe Verantwortliche von phaeno, Autostadt, Stadt Wolfsburg und Parkhausbetreiber: das sollte doch realisierbar sein!
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mögliche Fahrradabstellflächen im phaeno-Parkhaus |